Bewegungstherapie – was zählt und was zählt nicht?

Bewegungstherapie

Bekannt ist allgemein, dass das MMK – das „Mulitmodale Konzept“ – aus drei Elementen bestehen sollte: Ernährungstherapie, Verhaltenstherapie und Bewegungstherapie. Was aber genau ist damit eigentlich gemeint? Und vor allem: Was ist nicht gemeint?

In den S3-Leitlinien heißt es: „Über einen Zeitraum von kumulativ sechs Monaten in zwei Jahren soll eine sportliche Betätigung (vorzugsweise Ausdauer- oder Kraftausdauersport) von mindestens zwei Stunden Umfang pro Woche erfolgen, falls keine Barrieren bestehen (z. B. Gonarthrose oder Scham beim Schwimmen).

Manche Krankenkassen führen weiter aus, was sie mit „Ausdauer- oder Kraftausdauersport“ meinen: „Nicht ausreichend ist Treppensteigen, Einkaufen, Hund ausführen oder Spazieren gehen“.

Es ist also ziemlich schwammig, was eigentlich mit „Bewegungstherapie“ gemeint ist. Keine Zweifel gibt es, wenn man Mitglied in einem Sportverein oder einem Fitnessclub ist und sich seine regelmäßigen Teilnahmen bestätigen lässt. Hierfür kann man ein Bewegungsprotokoll nutzen, dass Sie u. A. in unserem Downloadbereich finden. Auch gibt es die Möglichkeit, sich die Besuche im Schwimmbad von den Mitarbeitern dort bestätigen zu lassen.

Tipps

Folgende Tipps sind hilfreich, wenn man nicht in der Lage ist, ernsthaft Sport zu betreiben:

Bewegungstherapie
Fitnesstracker (Symbolbild)
  • Nutzen Sie die Schrittzählerfunktion des Handys (Anleitung für iPhone oder Android) oder besorgen Sie sich einen preiswerten Schrittzähler und dokumentieren Sie täglich die Zahl der gegangenen Schritte. Einfache Schrittzähler gibt es schon ab knapp 8 €, Preiswerte Fitnesstracker ab 20 €. Dokumentieren Sie nicht einfach, was Sie machen, zeigen Sie, dass Sie mehr machen als bisher! Setzen Sie sich zum Ziel, pro Tag auf 10.000 Schritte zu kommen!
  • Wenn Sie körperlich so schwer arbeiten, dass Sie keinen Sport mehr machen können, dokumentieren Sie das mit Hilfe eines solchen Fitnesstrackers oder des Schrittzählers.
  • Gibt es gesundheitliche Gründe, nicht in ein Fitnesscenter zu gehen, weil z. B. die Gelenke zu sehr schmerzen oder die Luft einfach nicht ausreicht, dann lassen Sie sich von Ihrem Hausarzt „Rehasport“ verordnen.
  • Wenn die Gesundheit auch das nicht zulässt, lassen Sie sich das von Ihrem Hausarzt und Orthopäden bestätigen. Wenn die Knie so sehr schmerzen, dass man keinen Sport machen kann, muss es dazu auch eine passende Diagnose geben (z. B. Gonarthrose).
  • Gehen Sie spazieren. Steigern Sie die Strecke, die Sie gehen, messen Sie Ihre Schritte (s. o.) und dokumentieren Sie, was Sie gemacht haben. Der Übergang zum „Walken“ ist fließend.
  • Notieren Sie in Ihrem Protokoll nicht „Treppensteigen“, oder „Gassi gehen“. Das wird nicht akzeptiert!
  • Übungen auf dem Stepper, dem Laufband oder an der Rudermaschine zu Hause dokumentieren und ggf. von jemandem gegenzeichnen lassen. Es gibt keine formalen Anforderungen an die Art der Dokumentation. Was Sie aufschreiben muss von den Gutachtern als tatsächlich durchgeführt bewertet werden.

Die Gutachter wollen sehen, dass man sich bemüht. Es geht darum, etwas zu ändern und die Initiative zu ergreifen.

Photo by FitNish Media on Unsplash


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