Fasten nach einer Adipositas-Operation
Gerade im Moment interessieren sich viele für das Fasten im Rahmen des Ramadans. Der Ramadan 2025 beginnt am Abend des 28. Februar und endet am Abend des 30. März mit dem Zuckerfest. Der Ramadan richtet sich nach dem islamischen Mondkalender und beginnt jedes Jahr einige Tage früher. Grundsätzlich darf in der Zeit des Ramadans von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nichts in den Magen gelangen. Es darf also weder gegessen, noch getrunken werden. Vor Sonnenaufgang darf eine leichte Mahlzeit (Suhoor oder Sahur) gegessen werden. Nach Sonnenuntergang wird meist im Kreis der Familie ein durchaus üppiges Essen gegessen (das Iftar).
Regeln im Ramadan
Ist es sinnvoll, nach einer Schlauchmagen- oder einer Magenbypassoperation zu fasten? Wie lange nach der Operation sollte man warten, bevor das Fasten ohne Risiko durchgeführt werden kann? Der Ramadan hat seine Regeln. Teilnehmen müssen zum Beispiel nur diejenigen Moslems, die sowohl körperlich als auch geistig dazu in der Lage sind. Nicht fasten müssen:
- Menstruierende, schwangere und stillende Frauen
- Chronisch kranke Menschen
- Altersschwache Menschen
- und Kinder vor dem Beginn der Pubertät
Praktische Ratschläge zum Fasten nach einer bariatrischen Operation:
- Erste 12–18 Monate nach der OP: In den ersten 12 bis 18 Monaten nach einer bariatrischen Operation wird vom Fasten abgeraten. Der Körper benötigt in dieser Phase regelmäßige, kleine Mahlzeiten, um Nährstoffmängel, Dehydrierung und Komplikationen wie das Dumping-Syndrom zu vermeiden.
- Nach der Anpassungsphase: Nach dieser Zeit kann das Fasten unter ärztlicher Aufsicht möglich sein. Eine individuelle Beratung durch einen Ernährungsmediziner oder Chirurgen ist jedoch essenziell.
Risiken des Fastens nach bariatrischen Eingriffen
- Dehydrierung: Da der Magen verkleinert ist, kann nur eine begrenzte Menge Flüssigkeit aufgenommen werden. Dies erschwert es, den Flüssigkeitsbedarf zwischen Iftar (Fastenbrechen) und Sahur (Morgenmahlzeit) zu decken.
- Nährstoffmangel: Die Aufnahme von essentiellen Nährstoffen wie Proteinen, Vitaminen und Mineralien kann durch das Fasten beeinträchtigt werden. Dies erhöht das Risiko von Mangelerscheinungen.
- Hypoglykämie: Längere Nahrungskarenz kann zu Unterzuckerung führen, insbesondere bei Patienten mit metabolischen Erkrankungen wie Diabetes.
- Dumping-Syndrom: Schnelles Essen oder der Verzehr von zucker- und fettreichen Speisen während Iftar kann zu Übelkeit, Durchfall und Kreislaufproblemen führen.
Empfehlungen für ein sicheres Fasten

Vorbereitung:
- Konsultieren Sie vor dem Ramadan Ihren Arzt, Ihre Ärztin oder Ernährungsberater, um eine individuelle Einschätzung Ihrer gesundheitlichen Situation zu erhalten.
- Planen Sie Mahlzeiten mit hohem Protein- und Nährstoffgehalt ein, um Muskelabbau zu vermeiden.
Während des Ramadans:
1. Flüssigkeitszufuhr:
- Trinken Sie zwischen Iftar und Sahur kleine Mengen stilles Wasser in kurzen Abständen, um Dehydrierung vorzubeugen.
- Vermeiden Sie kohlensäurehaltige oder säurereiche Getränke.
2. Mahlzeitenplanung:
- Essen Sie langsam und in kleinen Portionen (maximal 250 g pro Mahlzeit).
- Beginnen Sie Iftar mit leicht verdaulichen Lebensmitteln wie Suppen oder Proteinshakes.
- Trennen Sie feste Nahrung von Flüssigkeiten (mindestens 30 Minuten Abstand).
3. Auswahl der Lebensmittel:
- Bevorzugen Sie eiweißreiche Nahrungsmittel wie Hühnchen, Fisch, Eier oder fettarmen Quark.
- Vermeiden Sie stark fettige oder zuckerhaltige Speisen, um das Dumping-Syndrom zu verhindern.
4. Sahur (Morgenmahlzeit):
- Nehmen Sie eine proteinreiche Mahlzeit ein, z. B. einen Proteinshake oder Rührei.
- Vermeiden Sie schwere Speisen, die den Magen belasten könnten.
Wann sollte das Fasten abgebrochen werden?
Fazit
Ich danke Frau Alanood Abdelkedra von der ZEB in Hamburg für ihre Unterstützung beim Erstellen dieses Textes!
Foto von RODNAE Productions
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