Viel Unsicherheit herrscht in Bezug auf die Medikamente, die nach einer bariatrischen Operation eingenommen werden dürfen. Oft werden aus Unwissenheit oder auch nur aus Unsicherheit notwendige Medikamenteneinnahmen nicht durchgeführt, was zu ernsten Problemen führen kann.
Bei der Entlassung aus dem Krankenhaus bekommen alle operierten Patienten Hinweise zu den Medikamenten ausgehändigt, bei denen Vorsicht geboten ist. Es gibt grundsätzlich einen Unterschied zwischen Patienten, die einen Schlauchmagen erhalten haben und denen die einen Bypass oder einen Omega-Loop-Bypass (auch Mini-Bypass genannt) erhalten haben. Da die Empfehlungen meistens einfach gehalten sind, werden die gleichen Empfehlungen für beide Patientengruppen gegeben. Bei einem Schlauchmagen ist es normalerweise aber möglich, nach einer gewissen Wartezeit fast alle Medikamente wieder einzunehmen. Besprechen Sie dies mit Ihrem Chirurgen.
Warum soll man bestimmte Medikamente nicht mehr nehmen?
Der Grund dafür, dass bestimmte Medikamente nicht mehr eingenommen werden sollten, liegt in der lokalen Wirkung dieser Präparate. Der Magen ist nach einer Schlauchmagenoperation sehr empfindlich gegenüber bestimmten Substanzen. Nach einer Bypass-Operation landet jedes Medikament, das man einnimmt, direkt im Dünndarm. Die Dünndarmschleimhaut ist nicht so widerstandsfähig, wie die Schleimhaut eines gesunden Magens. Da kann durch ein entsprechendes Präparat ein lokaler Schaden gesetzt werden.
Aber nicht nur die Empfindlichkeit von Schleimhäuten ist ein Grund für notwendige Vorsichtsmaßnahmen. Auch kann sich die Wirkung von bestimmten Medikamenten verändern. Es kann zum einen die Aufnahme des Wirkstoffes verändert sein. Es ist aber auch möglich, dass die notwendige Dosierung sich im Rahmen des Abnehmens verändert, weil das Fettgewebe oft auch eine Rolle bei der Wirkung von Medikamenten spielt. Dies betrifft insbesondere Hormonpräparate. Wenn es um Schilddrüsenhormone geht, dann lässt sich der Hormonspiegel bestimmen und anpassen, wenn es aber um Verhütungsmittel geht, dann ist das nicht ohne weiteres möglich. Daher wird nach einer solchen Operation grundsätzlich dazu geraten, auf andere Verhütungsmethoden auszuweichen. Bei Psychopharmaka sollte eine genaue Absprache mit dem verschreibenden Arzt stattfinden. Gegebenenfalls muss auch hier die Dosis im Verlauf angepasst werden.
Medikamentenliste
Hier nun die Medikamente, die nach einer bariatrischen Operation nicht mehr eingenommen werden sollten:
Wirkstoff | Präparatenamen (Beispiele) | Alternativen |
---|---|---|
Nicht-Steroidale Antirheumatika (NSAR) Cox2Hemmer |
Ibuprofen Diclofenac Aspirin Arcoxia Celebrex Dayrun Deltaran Dexketoprofen (Sympal) Diclofenac (Voltaren) Dobendan dona Dynastat Ibuprofen Indometacin Ketoprofen Naproxen Prexige Sugam |
Buscopan Paracetamol (Ben-U-Ron) Tramal (Tramadol) Novalgin (Metamizol) Tilidin (Valoron) |
Kombinationspräparate | Neuralgin Dismenol Aktren Spezial Thomapyrin Dolomo ASS Agrenon Wick Medinait |
s.o. |
Thrombozytenaggregationshemmer | ASS Aspirin |
Clopidogrel (Plavix, Iscover) |
Wann immer Sie sich unsicher sind, ob ein neues Medikament eingenommen werden darf, fragen Sie Ihre Arzt oder Apotheker, ob dieses Präparat dafür bekannt ist, den Magen zu reizen. Weisen Sie auf Ihre Operation hin und zeigen Sie ggf. den OP-Ausweis vor.
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Schön wäre noch eine Auflistung der Medikamente die noch erlaubt sind. Da zu habe ich schon die verschiedensten Angaben gelesen.
Ibuprofen wurde im Artikel zwei mal aufgeführt.
Sobald ich einen Magenschoner (z. B. Omeprazol) nehme, sollte die Einnahme dieser Medikamente doch kein Problem mehr sein?
In dem Artikel sind die Wirkstoffgruppen aufgeführt, die man nach einer bariatrischen Operation vermeiden sollte. Allopurinol ist nicht aufgeführt. Das nur als Hinweis. Eine definitive Aussage darf ich aber als Arzt auf dem Wege der Kommentierung eines Internetbeitrages nicht treffen.
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